Als Hobby-Fotograf ist es nicht immer einfach für Fotoshooting Models zu bekommen. Einerseits fehlen die Kontakte und andererseits sind professionelle Models nicht günstig. Die Lösung: ein TFP Shooting!

Was bedeutet TFP Shooting?
TFP steht für „Time for prints“ bzw. „Time for pictures“ – das bedeutet: das Model arbeitet kostenlos für das Fotoshooting und bekommt dafür als Gegenleistung die Bilder aus dem Shooting (z.B. Portraitfotos) vom Fotografen unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die TFP-Vereinbarung ist also eine klassische Win-Win-Situation. Der Fotograf kann so praktische Erfahrungen sammeln und die Bilder für weitere Akquisen verwenden. Das Model bekommt bei einem TFP-Shooting die Bilder gratis und kann sie beispielsweise für eine Sedcard (ist eine Art Visitenkarte) nutzen.
Muss ich für ein TFP Shooting bezahlen?
Nein – Bezahlung widerspricht dem Prinzip von TFP-Shootings. Dabei handelt es sich um eine klassische Win-Win-Situation für den Fotografen und das Model. Anfallende Kosten wie etwa Fahrtkosten tragen die Beteiligten selber.
TFP Nutzen für Fotografen - Ist ein TFP Fotoshooting sinnvoll?
Vor allem ist ein TFP-Fotoshooting dann empfehlenswert, wenn man neu mit der Fotografie begonnen hat oder sich vom Hobby-Fotografen in Richtung Profi weiterentwickeln will. Das gleiche gilt für angehende Fotomodels. Die kostenlose Kooperation kann für beide Seiten eine große Bereicherung sein, um neue Techniken und Ideen in entspannter Atmosphäre auszuprobieren.
Die Vorteile eines TFP-Fotoshootings sind für den Fotografen folgende:
- Ein Time for Pictures Shooting gibt dem Fotografen die Möglichkeit, neue Posen, Techniken und Lichtsituationen auszuprobieren und sich zu verbessern.
- TFP-Session helfen dem Fotografen den Umgang und die Kommunikation mit fremdem Models zu üben. So lernt man die professionellen Abläufe eines Fotoshootings.
- In der Regel bleiben die Bildrechte beim Fotografen. Das Model kann die Fotos für Bewerbungsmappen und Sedcards nutzen, jedoch nicht für kommerzielle Zwecke.
TFP-Models finden: Freunde & Bekannte
Ich bezeichne es als die Vorstufe zu Shootings mit fremden TFP-Models. Beginne doch einfach damit, Leute aus Deinem Freundes- und Bekanntenkreis zu fragen. Vielleicht hast Du Glück und einer der Bekannten modelt – oder sieht zumindest wie ein Model aus ;-) Tatsächlich ist es einfacher, mit ihnen zu fotografieren. Es ist eine großartige Möglichkeit zu üben. Hier kannst Du auch Anfängerfehler machen und daraus lernen. So bist Du gut vorbereitet für Fotoshooting mit fremden TFP-Models.
TFP Models finden – Portale und Social Media
Es gibt diverse Portale, um Models auf TFP-Basis zu finden. Eine Google-Suche zeigt die besten Portale an. Vielleicht der einfachste Weg, ein TFP-Model zu finden, ist Social Media. Denn viele TFP-Models nutzen Social Media, um sich selbst zu promoten. Und dafür sie brauchen ständig neue Fotos, weil Aktualität und Frequenz in sozialen Netzwerken enorm wichtig sind.
Instagram ist zum Finden von TFP-Model eine sehr gute Möglichkeit. Hier liefern entsprechende Hashtags gute Ergebnisse.
Auch Facebook kann bei der Suche nach TFP-Model eine gute Alternative sein. Es gibt viele Facebook-Gruppen, die nach Städten gegründet sind du somit die lokale Suche vereinfachen.
Fairerweise muss man sagen, dass die Models auf TFP-Portalen und Model-Communities professioneller sind. Sie sind aber auch wählerischer bei der Zusammenarbeit mit TFP-Fotografen.
TFP Models finden – Mundpropaganda
Nachdem Du diese Möglichkeiten ausprobiert und hoffentlich die ersten TFP-Shootings erfolgreich durchgeführt hast, stehen die Chancen für die nächsten Fotoshootings gut. Insbesondere, wenn die Ergebnisse gut waren, werden es die Model weitererzählen und auf Instagram & Co. teile. Durch Mundpropaganda und die Reichweite der Social Media Networks kann hohe Aufmerksamkeit erzeugt werden. Und damit kommen vielleicht schon bald die ersten Anfragen von potentiellen TFP-Models.
Wie stelle ich ein TFP-Shooting zusammen?
Als der Fotograf bist Du natürlich für das TFP-Shooting verantwortlich. Damit das Shooting auch zu guten Ergebnisse führt, braucht ein gutes Team. Das gilt besonders dann, wenn Deine TFP-Shootings mit der Zeit besser professioneller werden. Neben dem TFP-Model brauchst du noch andere Teilnehmer. Und auch die anderen Rollen und Aufgaben sind idealerweise unentgeltlich. Die Bezahlung kann in Form von Nennungen auf Social Media bzw. Verlinkungen erfolgen – da gibt es eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten.
Besonders wichtig ist ein Haar- und Make-up-Profi. Mit einem tollen Make-up und einer schönen Frisur werden TFP-Shootings natürlich deutlich besser und professioneller. Insbesondere bei Nahaufnahmen kann eine schiefe Wimper oder eine schlechte Frisur zu Frustrationen führen. Beim Shooting mit einem professionellen TFP-Model ist die Zusammenarbeit mit einer Visagistin fast ein Muss. Mit der Zeit kann ein Stylist dazukommen. Denn die Garderobe kann eine wichtige Rolle für die Stimmung des TFP- Shootings spielen.
Wie lange dauert ein TFP-Foto-Shooting?
Eine allgemeingültige Antwort gibt es hier nicht bzw. unterscheidet sich nicht von anderen Shootings. Die Dauer ist maßgeblich abhängig von der Art des Fotoshootings. Mindestens 2-3 Stunden sollte man aber für tolle Fotos schon investieren. Die Dauer des Shootings sollte aber zwingend vorher abgestimmt werden, um Missverständnissen vorzubeugen und auf keinen Fall unter Zeitdruck zu arbeiten.
Was muss zwingend mit dem TFP Vertrag geregelt sein?
TFP Vertrag – Aufbau und Inhalte
Um Missverständnissen und Meinungsverschiedenheiten vorzubeugen, ist ein TFP Vertrag empfehlenswert. Hier werden die Pflichten und Rechte zwischen dem Fotografen und dem Model bei einem TFP-Fotoshooting genau definiert.
Die TFP Beteiligten - Vertragspartner
Wie bei jeder Vereinbarung ist auch bei einem TFP Vertrag die Angabe der beteiligten Personen zwingend notwendig. In dem Fall sind es natürlich Fotograf und Model. Diese müssen mit vollständiger Anschrift und Kontaktdaten genannt werden. Des Weiteren ist das genaue Datum des TFP-Shootings eine Pflichtangabe.
Kosten bei einem TFP Shooting
Beide Seiten zahlen nichts für das Shooting. In dem TFP-Vertrag muss ausdrücklich hervorkommen, dass die Zusammenarbeit für beide Parteien unentgeltlich ist.
TFP Shooting - das Recht an den Bildern
Bei dem Thema Bildrechte wird es schon komplizierter. Denn rein aus rechtlicher Sicht gibt es eine Komplikation. Das Model hat das Recht eigenen Bild und der Fotograf hat die Rechte aus der Urheberschaft. Deswegen muss es auch klar geregelt werden, wer in welcher Form die in dem TFP Shooting entstandenen Fotos verwenden kann.
Prinzipiell gehören die Bilder dem Fotografen, weil er der Urheber ist. Das Model hat jedoch Nutzungsrechte, deren Umfang in der TFP-Vereinbarung explizit definiert werden. Üblich ist, dass das Model die Arbeiten für non-kommerzielle Zwecke einsetzen kann.
Urheberrechte - In welchem Umfang darf der Fotograf die TFP-Bilder verwenden?
Die Bilder aus dem TFP Fotoshooting gehören dem Fotografen d.h. die Urheber- und Nutzungsrechte liegen bei ihm. So darf der Urheber das Bildmaterial als einziger bearbeiten und auch für Eigenwerbung nutzen. Ausgeschlossen ist in der Regel die kommerzielle Nutzung (z.B. Werbung, Verkauf auf Bilderdiensten, Werbebanner etc.) Das alles muss das im Vertrag klar definiert und das Model darüber aufgeklärt werden, um nachträgliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Nutzungsrechte - Wie darf das TFP-Model die Bilder aus dem Shooting verwenden?
Generell ist die nicht-kommerzielle Nutzung der Fotos die Basis von TFP-Shootings. Davon abgedeckt sind Social Networks wie Instagram und Facebook, aber auch Fotocommunities wie z.B. 500px oder Flickr. Um hier jedoch Streitigkeiten zu vermeiden, sollten die Plattformen für die Veröffentlichung in ihrer Art definiert werden (z.B. Social Media, Fotocommunities usw.). Es ist auch empfehlenswert, die Rahmenbedingungen (z.B. wo dürfen die Bilder nicht gezeigt werden) zu aufzeigen, wo die Bilder veröffentlich werden.
Professionelle Bilder sind für Models besonders wichtig, um an neue Aufträge zu kommen. Das Model will die Bilder aus der TFP-Fotosession in erster Linie also für die Eigenpromotion, meistens in Form einer Sedcard, verwenden. Auch dieser Nutzungszweck muss unbedingt abgedeckt werden.
Hat das TFP-Model vor, die Fotos auch für andere (z.B. kommerzielle) Zwecke wie Werbung oder Verkauf verwenden, muss dies ausdrücklich in dem TFP-Vertrag festgehalten werden. Allerding ist das eher die Seltenheit und wird von den wenigsten Fotografen akzeptiert.
Wann dürfen die Bilder aus dem TFP Shooting veröffentlich werden?
Klingt harmlos, ist aber tatsächlich eines der häufigsten Gründe für Diskussionen zwischen den Vertragsparteien. Regelt am besten schriftlich, ab welchem Zeitpunkt die Bilder mit dem Model geteilt werden und wann die Fotos frühestens veröffentlich werden dürfen.
Time for prints Vertrag – zwingend notwendige Angaben
Damit der TFP-Vertrag gültig ist, sind folgende Angaben zwingend notwendig: Datum des Fotoshootings, Namen der beteiligten Parteien sowie die aktuellen Anschriften und natürlich die Unterschriften. Bei minderjährigen Vertragspartnern müssen den Vertrag die Eltern unterzeichnen.