Auto ISO – Automatische ISO-Einstellung richtig nutzen

Auto ISO

Die einen lieben es, die anderen hassen es. Und die meisten haben keine Ahnung, wie es funktioniert oder kennen es gar nicht. Tatsache ist, dass sich Auto-ISO in den verschiedenen Kameramodi sehr unterschiedlich verhält. Während es in einigen Situationen sehr nützlich ist, kann es in anderen zu katastrophalen Ergebnissen führen.

Die ISO ist die Bewertung der Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors. Ein niedrigerer ISO-Wert wie z.B. 50 oder 100 bedeutet, dass der Sensor längere Verschlusszeiten und / oder größere Blenden benötigt, um ein Bild richtig zu belichten. Höhere ISO-Werte wie 1600 oder 3200 erfordern dagegen kürzere Verschlusszeiten und/oder kleinere Blenden, um ein Bild richtig zu belichten. Natürlich sind wir uns auch bewusst, dass die Bildqualität bei hohen ISO-Werten aufgrund des ISO-Rauschens abnimmt. Aber dann doch lieber ein wenig Rauschen als unscharfe Fotos? Du siehst schon: der ISO-Wert ist sehr wichtig!

Was ist Auto ISO?

Auto-ISO ist die automatische Eistellung des ISO-Wertes durch die Kamera. Viele aktuelle Digitalkameras bieten die Möglichkeit, neben der manuellen ISO-Einstellung, eben auch eine „Auto-ISO-Funktion“ zu aktivieren. Mit dieser Funktion überlässt man der Kamera die Entscheidung über die Einstellung der Lichtempfindlichkeit. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile.

Ich stelle den ISO-Wert manuell ein, wenn ich Zeit habe, mir Gedanken über die Belichtung zu machen. Beispielsweise in Situationen, in denen ich von einem Stativ mit relativ stabilen Lichtverhältnissen aus fotografiere. Die Auto-ISO-Funktion nutze ich bei Fotosessions mit schnellen Objekten und sich verändernden Lichtsituationen. So zum Beispiel bei Straßenfotografie oder Outdoor-Sportfotografie. In dynamischen Situationen ist die Auto ISO ein echter Glücksfall. So kann man sich auf Komposition und Fokus konzentrieren kann, während die Kamera die Belichtung automatisiert. Natürlich verliert man durch die ISO-Automatik ein Stück weit die Kontrolle.

Deine Kamera bietet wahrscheinlich einige Optionen für die automatische ISO-Einstellung. Ich möchte hier gängigsten Auto ISO-Einstellungen durchgehen.

Automatische ISO in den Modi Manuell und Programm

Die meisten Kameras verfügen über eine einfache Auto ISO-Option, die keine weiteren Anpassungsmöglichkeiten bietet. Diese Einstellung übernimmt die ISO-Entscheidungen und ermöglicht der Kamera die volle Kontrolle über die ISO-Einstellungen. Häufig wählt die Kamera automatisch ISO und Verschlusszeit basierend auf einem eigenen internen Algorithmus. Es leistet ziemlich gute Arbeit, erlaubt dir aber nicht, die Einstellungen für dein spezielles Motiv zu optimieren.

Im manuellen Modus werden die Werte für Blende und Verschlusszeit vom Benutzer festgelegt. ISO Automatik ändert die ISO, wenn sich die Lichtverhältnisse ändern.

In den Modi Programm und Automatisch werden die Werte für Blende und Verschlusszeit von der Kamera bestimmt. Wenn sich die Lichtverhältnisse ändern, passt die Kamera die Verschlusszeit und die Blendenwerte an, um die richtige Belichtung zu gewährleisten. Wenn die für die richtige Belichtung erforderliche Verschlusszeit außerhalb des Verschlusszeitbereichs der Kamera liegt und die Blende vom Kamerasystem nicht mehr eingestellt werden kann, erhöht ISO Auto die Empfindlichkeit.

ISO Automatik – Verschlusspriorität

Im Verschlussprioritätsmodus wird die Verschlusszeit vom Benutzer eingestellt und die Blende vom Kamerasystem bestimmt. Wenn sich die Lichtverhältnisse ändern, ändert sich die Blende, wie vom Kamerasystem festgelegt. Wenn die Blende, die für die richtige Belichtung bestimmt wurde, außerhalb des Blendenbereichs des verwendeten Objektivs liegt, erhöht ISO Automatik den Empfindlichkeitswert. 

Empfehlenswert ist dieser Modus für Sport –und Actionfotografie etc. Also für Situationen, bei der es darum geht, die Bewegung einzufrieren. In diesem Fall wählt man eine minimale Verschlusszeit, die für die Aufnahme des Bildes benötigt wird. Dann stellt das Belichtungssystem der Kamera sicher, dass die ISO-Werte hoch genug sind, um die minimale Verschlusszeit zu ermöglichen.

Angenommen, man fotografiert zum Beispiel Vögel. In den meisten Fällen ist eine minimale Verschlusszeit von mindestens 1/1000s erforderlich, um die Bewegung einzufrieren. Deshalb wird die Auto ISO Mindestverschlusszeit auf 1/1000s eingestellt. Sobald die Lichtverhältnisse sich ändern, erhöht die Kamera die ISO-Werte, um die gewünschte Verschlusszeit einzustellen.

Auto ISO – Blendenpriorität

In der Blendenpriorität wird der Blendenwert vom Benutzer und der Verschlusszeitwert vom Kamerasystem festgelegt. Wenn sich die Lichtverhältnisse ändern und die für die richtige Belichtung erforderliche Verschlusszeit außerhalb des Verschlusszeitbereichs der Kamera liegt, erhöht ISO Auto die Empfindlichkeit. Geeignet ist diese besonders zur Aufnahme von Szenen, die sich nicht bewegen (Gebäude, Landschaftsfotografie, Stadtbilder, Portraitfotografie).

Ich verwende die unterschiedlichen Auto-ISO-Funktionen vor allem auf Reisen mit meiner Familie. Das liegt aber auch daran, dass die Nikon D850 auch in hohen ISO-Bereichen eine sehr gute Bildqualität liefert. Wie sieht es bei dir aus?

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