Kameraeinstellungen Tipps

Kameraeinstellungen

Wichtigste Kameraeinstellungen für Fotografie-Neulinge: Wenn du neu in der Welt der Fotografie bist, hast du sicherlich einige Fragen zu den Kameraeinstellungen. Eins vorweg: Es gibt keine universellen Kameraeinstellungen, die in jeder Aufnahmesituation perfekt funktionieren. Aber es gibt bestimmte Kameramodi, die den Aufnahmeprozess erleichtern oder beschleunigen können, besonders für Anfänger.  

Grundlegende Kameraeinstellungen

Bei einer neuen Kamera gibt es einige Einstellungen, die man immer zuerst vornehmen sollte. Die folgenden Kameraeinstellungen sind mehr oder weniger universell für verschiedene Kameramarken und -modelle anwendbar:

  • Bildqualität: RAW
  • RAW-Qualität: Verlustfreie Komprimierung (falls verfügbar)
  • Weißabgleich: Automatisch
  • Bildsteuerung/Bildstil: Standard
  • Farbraum: sRGB
  • Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung: Ein
  • Hohe ISO-Rauschunterdrückung: Aus
  • HDR, Objektivkorrekturen: Aus

Quick Tipps für die besten Einstellungen

  • Fotografiere wenn möglich im RAW-Format. So hast du mehr Möglichkeiten in der Nachbearbeitung und musst dich während des Fotografierens nicht um verschiedene Kameraeinstellungen wie Farbraum oder Weißabgleich kümmern.
  • Fotografiere nicht im automatischen oder manuellen Aufnahmemodus. Für Anfänger ist es lehrreich, den Blendenprioritätsmodus zu verwenden.
  • Verwende den Autofokus-Modus.
  • Je weiter die Blende geöffnet ist, desto geringer ist die Schärfentiefe.
  • Wenn du kein Stativ verwendest, wähle eine möglichst kurze Verschlusszeit.
  • Versuche, den ISO-Wert so niedrig wie möglich zu halten, um Bildrauschen zu vermeiden.

Mit diesen Tipps und Tricks bist du gut gerüstet, um die Welt der Fotografie zu erkunden und atemberaubende Bilder zu machen. Viel Spaß beim Fotografieren!

Kameraeinstellungen Übersicht

 
KameraeinstellungEmpfehlung
BildqualitätRAW
RAW-QualitätVerlustfreie Komprimierung (falls vorhanden)
WeißabgleichAutomatisch
Bildsteuerung/BildstilStandard
FarbraumsRGB
Rauschunterdrückung bei LangzeitbelichtungEin
Hohe ISO-RauschunterdrückungAus
HDR, ObjektivkorrekturenAus
AufnahmemodusBlendenprioritätsmodus
Autofokus-ModusEinzelbereichsfokusmodus (AF-S) oder Serien-/AI-Servofokusmodus
BelichtungsmessungsmodusMulti Messung
BlendeAbhängig von der Situation (große Blende bei schlechten Lichtverhältnissen, kleinere Blende für Landschaftsaufnahmen)
VerschlusszeitAbhängig von der Situation (lange Verschlusszeit für verträumte Fotos, kurze Verschlusszeit zum Einfrieren von Bewegungen)
ISOSo niedrig wie möglich, um Bildrauschen zu vermeiden
BildstabilisierungEin, wenn aus der Hand fotografiert wird; Aus, wenn ein Stativ verwendet wird

Verschiedene Kameraeinstellungen

RAW vs. JPEG: Die Bedeutung des Dateiformats

Kennst du das auch? Du hast vergessen, den Weißabgleich richtig einzustellen oder die Belichtungskorrektur anzupassen, und jetzt sind deine Fotos zu dunkel oder farblich verfälscht? Keine Sorge, das passiert den Besten von uns!

Glücklicherweise gibt es ein Dateiformat, das dir erlaubt, solche Fehler in der Nachbearbeitung zu korrigieren. Fast jede Kamera bietet zwei Dateiformate an: JPG und RAW.

Das JPG-Format ist ideal, wenn du bereits weißt, dass du deine Fotos nicht mehr großartig bearbeiten möchtest. Es ist auch eine gute Wahl, wenn du Speicherplatz sparen möchtest, da JPG-Dateien kleiner sind als RAW-Dateien.

Das RAW-Format hingegen gibt dir die Freiheit, deine Bilder nachträglich in nahezu unbegrenztem Umfang zu bearbeiten. Wenn du absolut sicher bist, dass du deine Bilder nicht bearbeiten wirst, könnten JPGs ausreichend sein.

Wenn es eine Einstellung für die RAW-Komprimierung gibt, ist es am besten, die verlustfreie Komprimierung zu wählen.

Farbraum und Weißabgleich

Das Gleiche gilt für den Farbraum und den Weißabgleich. Bei der RAW-Aufnahme brauchst du dir um diese Kameraeinstellungen keine Gedanken zu machen, da du sie später in der Nachbearbeitung ändern kannst. Wenn du dir nicht sicher bist, was du tust, würde ich die „Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung“ eingeschaltet lassen. Diese Funktion wirkt sich auch auf deine RAW-Bilder bei Langzeitbelichtungen aus. Sie reduziert das Bildrauschen, das in deinen Bildern auftreten wird. Alle anderen kamerainternen Objektivkorrekturen, Dynamikbereichsoptimierungen und Rauschunterdrückungsoptionen solltest du deaktivieren, da sie nichts zur Verbesserung deiner RAW-Bilder beitragen.

Nachdem du die oben genannten Einstellungen an deiner Kamera vorgenommen hast, ist es an der Zeit, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die beim Fotografieren wichtig sind.

Der beste Aufnahmemodus

Viele Fotografen sind der Meinung, dass es am besten ist, immer im manuellen Modus zu fotografieren, um die volle Kontrolle über die Kamera und die Kameraeinstellungen zu haben. Dem würde ich nicht zustimmen. Moderne Kameras sind erstaunlich gut darin, ein Motiv richtig zu vermessen und zu belichten. Daher gibt es nur wenige Gründe, wirklich im manuellen Modus zu fotografieren. Warum also nicht einen der halbautomatischen Kameramodi nutzen?

Ich verlasse mich zu 90 Prozent auf den Blendenprioritätsmodus meiner Kamera, weil er einen tollen Job macht und ich die volle Kontrolle nicht nur über die Blende, sondern auch über andere Kameraeinstellungen habe, zum Beispiel wie hell oder dunkel ich das Bild haben möchte. Wenn meine Kamera ein Bild macht, das heller ist, als ich es möchte, kann ich die Belichtung einfach mit der Belichtungskorrekturtaste anpassen.

Andere Kameramodi und ihre Einstellungen

Die „Szenen“-Modi deiner Kamera (z. B. Makro, Sport, Feuerwerk usw.) können verlockend sein, aber ich würde davon abraten, sie zu verwenden. Der Hauptgrund dafür ist, dass sich diese Modi nicht nur von Kamerahersteller zu Kamerahersteller, sondern auch von Modell zu Modell stark unterscheiden. Wenn man sich also immer auf einen bestimmten Szenenmodus einer Kamera verlässt und dann zu einer anderen Kamera wechselt, kann das zu Komplikationen führen. Es ist auch wichtig zu betonen, dass die meisten hochwertigen und professionellen Kameramodelle überhaupt keine Szenenmodi haben.

Kameraeinstellungen: Autofokus, Belichtungsmessung und Blendenöffnung

Autofokus in den Kameraeinstellungen

Achte darauf, dass du immer mit dem am besten geeigneten Autofokus-Modus fotografierst. Dies hängt davon ab, was du fotografieren möchtest. Wenn du zum Beispiel ein Standbild (ohne sich bewegendes Motiv) fotografieren möchtest, solltest du den Einzelbild-Autofokus (auch „Single Area AF“, „One Shot AF“ oder einfach „AF-S“ genannt) verwenden. Wenn sich das Motiv kontinuierlich bewegt, solltest du den Serien-/AI-Servofokus verwenden. In diesem Modus folgt deine Kamera aktiv dem Motiv und hilft dir, schärfere Bilder zu machen.

Bester Belichtungsmessungsmodus

Die Belichtungsmessmethode ist ein entscheidender Faktor dafür, wie deine Kamera die Helligkeit deines Bildes bestimmt und welche Einstellungen für ISO, Verschlusszeit und Blende sie wählt. Die Kamera misst die Gesamthelligkeit deines Bildes, und du kannst festlegen, auf welchen Bereich sich die Belichtungsmessung konzentrieren soll.

Die Spot-Belichtungsmessung konzentriert sich auf einen kleinen Punkt im Bild, um die Helligkeitseinstellung zu bestimmen. Dies ist besonders bei Porträts nützlich, wenn du sicher sein willst, dass dein Model richtig belichtet ist.

Die mittenbetonte Belichtungsmessung ist ideal, wenn sich das Hauptmotiv meist in der Mitte des Bildes befindet. Bei dieser Messmethode wird der Bereich nahe der Mitte deines Fotos für die Messung verwendet.

Die Mehrfeld- oder Matrixmessung ist die fortschrittlichste Form der Belichtungsmessung. Sie betrachtet das gesamte Bild und teilt es in Bereiche auf, die dann von der Kamera ausgewertet werden. Dies funktioniert besonders gut mit neueren Kameramodellen.

Tipp: Meistens verlassen wir uns auf die Matrix- oder mittenbetonte Messung und behalten dabei immer die Belichtungskorrektur im Auge.

Obwohl viele Kameras über eine Reihe verschiedener Messmodi verfügen, wie die Spot-Messung, die mittenbetonte Messung und die Matrix-Messung, ist es für die meisten Situationen am besten, auf die Matrix-Messung zurückzugreifen. Diese berücksichtigt die gesamte Szene und leistet typischerweise eine bessere Arbeit bei der Belichtung.

Blendenöffnung in der Kamera einstellen

Die Blende ist ein faszinierendes Werkzeug an deinem Kameraobjektiv, das die Menge des einfallenden Lichts auf den Kamerasensor und die Schärfentiefe deines Bildes steuert.

Eine hohe Zahl repräsentiert eine kleine Blende und somit weniger Licht, während eine niedrige Zahl eine große Blende und mehr Licht bedeutet.

Blendenreihe: 1– 1.4 – 2 – 2.8 – 4 – 5.6 – 8 – 11 – 16 – 22

Je mehr Licht durch die Blende gelangt, desto heller wird dein Bild und umgekehrt. Wenn die Lichtverhältnisse schlecht sind, solltest du eine niedrige Blendenzahl wie f/2.8 wählen. Bei helleren Bedingungen kann es notwendig sein, die Blende auf f/8 oder sogar noch kleiner zu stellen.

Die Blende beeinflusst auch die Schärfentiefe deines Bildes. Du hast sicherlich schon einmal bemerkt, dass bei Porträtaufnahmen das Motiv scharf ist, während der Hintergrund unscharf ist?

Dieser ansprechende, unscharfe Hintergrund wird als Bokeh bezeichnet. Du kannst diesen Effekt hauptsächlich mit der Blende erzeugen. Eine große Blende, also eine niedrige Blendenzahl, erzeugt genau diesen Effekt von scharfem Vordergrund und unscharfem Hintergrund.

Die Blende beeinflusst nicht nur, wie das Motiv vom Vorder- und Hintergrund isoliert ist, sondern auch, wie viel Licht tatsächlich durch das Objektiv strömt. Deshalb musst du vorsichtig sein, welche Blende du in einer bestimmten Situation wählst. 

Szenenmodi: Verlockend, aber nicht immer hilfreich

Die „Szenen“-Modi deiner Kamera (z.B. Makro, Sport, Feuerwerk usw.) können verlockend sein, aber ich würde davon abraten, sie zu verwenden. Der Hauptgrund dafür ist, dass sich solche Modi nicht nur zwischen verschiedenen Kameraherstellern, sondern auch zwischen verschiedenen Modellen stark unterscheiden.

ISO Kameraeinstellung

Beim ISO ist generell ein niedriger ISO besser, da ein solcher das geringste Bildrauschen erzeugt. Das Letzte, was du willst, ist, dass jedes Bild zu verrauscht aussieht, weil du den ISO zu hoch eingestellt hast. Auch wenn der Einsatz von Techniken zur Rauschunterdrückung helfen kann, ist es besser, Rauschen im Voraus durch die Anpassung von Kameraeinstellungen zu vermeiden.

Kameraeinstellungen – häufig gestellte Fragen (FAQs)

Diese Fragen und Antworten sind ein guter Ausgangspunkt für Anfänger, um die Grundlagen der Kameraeinstellungen zu verstehen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der beste Weg, Fotografie zu lernen, das Experimentieren und Üben mit verschiedenen Einstellungen ist.

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