Interview mit Katharina aka Photopraline.com

Hallo Katharina! Stell dich doch bitte einmal kurz vor!

Hallo Erkan,

eigentlich bin ich ja eine „Zugroaste“ und gar kein Münchner Kindl. Mit 18 bin ich nach dem Abi direkt nach München gezogen, um hier Kunstgeschichte zu studieren. Inzwischen sitze ich an meiner Masterarbeit über einen jüdischen Kunsthändler, der wegen der Nazis aus Deutschland fliehen musste und habe auch noch ein Zweitstudium in Archäologie angefangen, da mich die antike Welt einfach fasziniert!

Das Studium steht bei mir immer an erster Stelle, aber ich fotografiere auch leidenschaftlich gerne, das ist mein Ausgleich zum Bibliotheksalltag.

Wie bist du zur Fotografie gekommen?

Eigentlich habe ich schon sehr früh zum Fotografieren angefangen. Mein Papa war begeisterter Hobbyfotograf und hat mir schon mit 4 Jahren die erste Kamera in die Hand gedrückt. Von da an knipste ich die Filme voll und wünschte mir zu jedem Geburtstag einen Bildband eines Fotografen. Egal ob High-Fashion, oder Naturfotos von National Geographic.

Mit dem Studium verstaubte dann aber meine Kamera so allmählich in der Ecke und ich wollte mir wieder einen Anreiz schaffen, bewusst mehr zu fotografieren und meine Bilder zu teilen, deshalb gründete ich 2014 meinen Blog Photopraline, auf dem ich schöne Momente meines Lebens teile und Tipps zu München, Kunst, Essen und anderen schönen Dingen gebe.

Welche Art der Fotografie machst du?

Hmm…das ist eine schwierige Frage, denn ich fotografiere gerne jedes Motiv, das mich inspiriert, oder ich festhalten will.  Ob das jetzt ein charakterstarkes Gesicht ist, das Interieur eines Designhotels, eine Berglandschaft, oder ein leckeres Essen ist egal. Auch bei der Farbgestaltung verfolge ich keine einheitliche Linie. Die Farben müssen immer zum Bild passen. Ich will nicht jedes Bild in ein Schema zwängen, dann müsste ich mich zu sehr einschränken. Das einzige, was ich selten Fotografiere sind Tiere, die sehe ich einfach nicht oft genug, oder bin zu ungeduldig ;)

Welches Kamera-Equipment nutzt du?

9 Jahre lang habe ich mit einer Canon 1 DS Mark III fotografiert, aber da ist langsam der Verschluss zu langsam geworden und der ISO hat meinem Bedürfnissen nicht mehr gereicht, deshalb habe ich mir eine 5D Mark IV geholt. Ich wollte das Vollformat nicht missen.

Als „kleine Kamera“ unterwegs nutze ich noch die Canon 650D, die ist zwar schon etwas älter, erfüllt aber noch ihre Zwecke. Oft fotografiere ich auch mit dem iPhone, ich habe die Kamera unterwegs nicht immer dabei und für einen Schnappschuss reicht es vollkommen. Sehr gerne benutze ich auch die Leica Sofort. Polaroid macht einfach Spaß!

Standardmäßig verwende ich ein 50mm f 1.4 für Essen und Moodshots, ich habe noch ein 85mm f 1.8 aber das habe ich seit einem Jahr nicht mehr aus dem Schrank geholt, genauso wie das 28-300mm und mein Makro, dafür braucht man einfach Zeit und Ruhe. Mein treuer Begleiter für alle Situationen ist das 24-70mm, obwohl etwas über 100mm für Städtetrips fast besser geeignet wäre. Alle Objektive und Kameras (außer die Polaroid) sind von Canon, mit dieser Marke fotografiere ich schon seit ich denken kann.

Wo findest du Inspirationen und Ideen?

Die größte Inspirationsquelle sind Fotoausstellungen und hochwertige Bildbände. Falls du mal nach Graz kommst, kann ich dir das Atelier Jungwirth empfehlen. Dort sind immer sehr gute Ausstellungen zu sehen. Wenn ich mal Zeit habe, durchstöbere ich gerne auch die Websiten und Bücher verschiedener Fotografen, wie Rankin, Michel Comte, Mario Testino, Russell James, Vincent Peters, Paolo Roversi, Helmut Newton, Peter Lindbergh, Jerome Duran…

Generell denke ich, dass man sich gerne inspirieren lassen kann, aber man sollte niemals eine Foto einfach platt nachstellen. Man sollte immer versuchen seinen eigenen Blickwinkel auf die Dinge festzuhalten.

Welchen Tipp hast du für andere?

Die beste Kamera ist das Auge! Egal welches Equipment man besitzt, es kommt immer darauf an, welchen Blickwinkel man einfängt. Ein Foto sollte immer eine Stimmung transportieren und einen Moment festhalten. Ein technisch perfektes Foto ist gut, aber wenn das Bild nicht lebt, dann ist es nichts wert!

Welche drei Webseiten und/oder Apps nutzt du regelmäßig?

Für die Bildbearbeitung am Handy nutze ich immer Lightroom, damit kann man die Farben noch mal nachregulieren, wenn man die Belichtung verändert, Snapseed ist gut für alle Anfänger und der Pinsel zur selektiven Bearbeitung ist einfach bedienbar, so könnt ihr ausgewählte Bereiche aufhellen oder die Sättigung abschwächen. Für Filter mag ich VSCO sehr gerne, super für alle, bei denen es „schnell“ gehen muss. ;)

Wo veröffentlichst du deine Fotos?

Der Blog photopraline.com ist die Plattform, wo immer alle meine Bilder veröffentlicht werden. Instagram und Facebook benutze ich zum anteasern, um zwischendurch Updates zu schicken und die Leute auf dem Laufenden zu halten.

Auf welche deiner Fotos bist du besonders stolz?

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